Austellungen Technik / Thema Bilder / Objekte







 
Technik – Thema – Absicht – Anliegen  














Der Weg geht vom Aquarell (um 1975) über das Erkunden von Bleistift, Kohle, Ölpastellkreide und einem Ausflug in die Ölmalerei zum Malen mit Pigmenten und Acrylbinder.
Was heute fasziniert, sind Mischtechniken aller Art und das handwerklich anspruchsvolle Herstellen der Farben aus Pigmenten: Dieses Spiel mit Farben aller Art - mit Erdfarben wie
dunkle Umbra aus Italien und lichtem Ocker aus Mexiko, mit chemisch hergestellten Farbkörpern wie brilliantes Kobalttürkis oder tiefes Heliogenblau, das Experimentieren mit
Zusätzen wie Sand, Eisenglimmer, Kreide, die dem Bild Untergrund und Struktur verleihen und nicht zuletzt bei der Collage die sensible Einarbeitung fremder Materialien. Des Weiteren
entsteht durch das feine Schichten von meist 20 - 30 übereinander aufgetragenen Farbschichten eine durchgearbeitete Farbfläche, in der sich die Schwere des sandigen Untergrundes und die Leichtigkeit von Lasuren in Spannung halten, hier geht es mir auch um die Wirkung der Farben aus der Tiefe der Bildfläche heraus. Der periodisch stattfindende Wechsel vom Malen ins Formen von Ton oder in die Druckgrafik gibt Distanz, eröffnet neue
Blicke, neue Herangehensweisen an die Malerei und ermöglicht es, die z.B. beim Druck mit einem Holzdruckstock erzwungene Abstraktion ins Malen zu integrieren. Wenn so aus der
Vielfalt, aus dem Spiel mit Formen und Farben etwas Ganzes, etwas Konzentriertes wird, dann berührt die Frage der Technik auch Thema, Absicht und Anliegen.

Natur in allen Varianten stand am Anfang der Motivwahl: Blüten, Blätter, Vegetation mit ihrem Formen- und Farbenreichtum, ihren Linien, Flächen, Strukturen und dem Thema von
Wachstum und Entwicklung.

Raum und Räume als weiteres Thema: Das Haus, die Stadt - der vom Menschen geschaffene Lebensraum des Menschen und die Landschaft, die Natur – der dem Menschen gegebene
Raum.

Zunehmend entstehen freie Themen: Die Ausdruckskraft einer Farbe auszuloten „Gelb leuchtet weit“, Polaritäten auszuhalten oder zu verbinden, „Durchbrüche“ oder freie Formen
in der Farbfläche zu entwickeln - begleitet wird dies durch transparent wirkende Farbflächen, durch die Reduktion auf grafische Elemente und Kompositionen mit Grundformen.
Die aktuellen Arbeiten thematisieren die Beziehung zwischen Vordergrund und Hintergrund, reizvoll dabei ist, das Raster, das Muster, die Ordnung hinter der Oberfläche und Außensicht
zu erspüren und darzustellen- immer wieder mit dem Blick auf Mondrians Arbeiten, die sowohl die Spannung als auch das ästhetische Zusammenspiel zwischen geometrischer
Struktur und klaren Farbflächen zeigen.

Bei der aktuellen Arbeit mit Ton ist es mir ein Anliegen, aus etwas Schwerem- dem Ton- etwas Leichtes zu machen, wenn ich durchbrochene Formen aus vielen kleinen Tonstreifen
herstelle, steht immer auch die Frage im Hintergrund: Auf wie viel Material, wie viel Masse kann man verzichten und es bleibt doch ein Ganzes?

Worum es immer und immer wieder geht, ist, Vielfalt zuzulassen, Polaritäten auszuhalten, Einheit und Abgrenzung als zwei Seiten eines Prozesses zu begreifen, aus Einzelstücken ein
Ganzes zu machen und, wenn es sein muss, wieder aufzulösen – Technik zu erfinden, um ein Thema künstlerisch befriedigend zu bearbeiten und ab und zu der Technik zu folgen, aus der
sich ein neues Thema herauskristallisiert.

Künstlerische Arbeit – ein ungemein spannender schöpferischer Prozess, bei dem die Bilder und Produkte diesen Prozess andeutungsweise widergeben und oft genügt diese Andeutung,
dass ein Anderer stehenbleibt und innehält....